Besichtigung der Renergia in Perlen, Donnerstag, 27. Oktober 2016

Zahlreiche FDP-Frauen nutzten die Gelegenheit, anlässlich einer hochinteressanten Führung durch diese neueste und modernste Abfallverbrennungsanlage (http://www.renergia.ch) in Erfahrung zu bringen, was mit unserem Abfall eigentlich passiert. Aus der gewonnen Energie wird die Papierfabrik Perlen, ein grosser Teil der Gemeinde Emmenbrücke und in Zukunft auch das Kantonsspital Luzern beheizt. Unser Vorstandsmitglied, Karin Julia Stadlin, fasste ihre Erkenntnisse aus der Besichtigung wie folgt zusammen:

Die FDP Frauen machen Dampf

Haben Sie gewusst, dass ein Sack mit 2,2 kg Abfall 7,64 kWh Energie liefert? Damit kann man 1527 Handy’s laden! Oder dass pro Einwohner in der Schweiz rund 700 kg Abfall pro Jahr entsorgt werden müssen?

Dies und noch viel mehr haben die FDP Frauen anlässlich ihrer Führung in der modernsten Abfallverbrennungsanlage „Renergia“ in Perlen erfahren.

Die Renergia ist eine von 30 Abfallverbrennungsanlagen in der Schweiz, die Grösste ist in Genf, die modernste in Perlen. Seit 2000 bestimmt ein neues Gesetz, dass Müll welcher nicht verwertet werden kann, verbrannt werden muss.

Die ganze Zentralschweiz liefert ihren Siedlungsabfall und Sperrgut nach Perlen. Da kommen ca. 600 Tonnen Abfall pro Tag zusammen. Dieser wird bei ca. 800 bis 1100 Grad während 1 ½ Stunden verbrannt. Da sind die 100 Matratzen, welche pro Tag angeliefert werden, beliebte und gute Brandbeschleuniger. Das Sperrgut muss zuerst gehäckselt werden. Metall, Glas, Porzellan oder Stein wird in Perlen nicht verbrannt, diese Materialen brauchen mindestens 1500 Grad und sind am Schluss beinahe unveränderte Bestandteile der Schlacke. Darum sollten weder Glas noch Metall im Abfallsack landen. Der übrigbleibende Restmüll (ca. 40 Tonnen oder 10% des angelieferten Abfalls) wird als Schlacke in Riesengruben in Attinghausen separat entsorgt.

Mit der Wärme aus der Verbrennung wird der Dampf, welcher durch die Wassererwärmung bei der Verbrennung entsteht, auf ca. 250 Grad erwärmt, beschleunigt und über die Bewegung entsprechender Turbinen wird Strom erzeugt.

Die entstehenden giftigen Schadstoffe werden gereinigt. Die abgefilterten Rauchpartikel werden in der KVA Thun speziell entgiftet. Der in die Luft Perlen entweichende Rauch wird regelmässig kontrolliert.

70 % der verbrennten Materialen können als Energie genutzt werden. Die Strommenge welche von der Renergia erzeugt wird, entspricht dem jährlichen Stromverbrauch der rund 38'000 Haushalte der Stadt Luzern. Damit wird die Papierfabrik Perlen, die Schindler-Fabrik, die Gemeinden Root, Buchrain, Ebikon und Emmenbrücke mit Strom versorgt.

Um diesen Strom zu erzeugen, braucht es 40 Tonnen Oel, oder anders gesagt: um die Strommenge eines AKW’s zu erzeugen, bräuchte es 150 Renergias.